Kommunalwahlprogramm 2020 – 2025

VORWORT

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

nach einigen Monaten mit Corona ist die Sehnsucht nach Normalität überall wahrnehmbar. Aktuell entsteht sogar der Eindruck, wir sind wieder im „Normalmodus“ angekommen. Sind wir aber nicht! Zum einen ist der Virus noch nicht soweit unter Kontrolle, das ein normales Leben mit ihm möglich ist, und zum anderen werden die Auswirkungen, die der Corona-Virus seit seinem Ausbruch ausgelöst hat, für uns noch lange spürbar sein. Auch in Kevelaer wird das so sein. Inwieweit sich das auf unsere Wünsche oder auch Forderungen hinsichtlich unseres Wahlprogramms auswirkt, werden wir sehen. Wir werden uns jedenfalls verantwortlich und angemessen verhalten, den Fokus auf unsere sozialen und auch umweltpolitischen Themen werden wir erhalten.

Seit Anbeginn der Pandemie wurde die Kevelaerer Bevölkerung umfassend und schnell durch unseren Bürgermeister Dominik Pichler informiert. Mit Unterstützung der SPD wurden Maßnahmen ergriffen, die die finanziellen Nachteile für Familien und auch für Geschäftsleute gemindert haben.

Für die nächste Legislatur ist mir persönlich sehr wichtig, dass wir unsere Politik und auch die Arbeit der Verwaltung zeitgemäß vermitteln und uns an die Entwicklungen der digitalen Welt anpassen. Schwerpunkte sollen am Menschen und dessen Wohlergehen orientiert werden. Und das im Einklang mit Umwelt und Natur. Viele Beispiele sind hierzu in unserem Wahlprogramm hinterlegt. Weiterhin müssen wir uns auch hier in unserer historisch, christlichen Wallfahrtstadt, den Gegebenheiten stellen, die sich durch Wohlstand und Reichtum einiger weniger Menschen auf diesem Planeten ergeben: Nämlich das immer mehr Bevölkerungsgruppen sich auf eine lange Reise machen, um Krieg und Armut zu entfliehen. Das werden wir nicht stoppen können. Aber wir können es mildern. Das ist unsere Pflicht!

Ich könnte hier jetzt viel Dinge aufzählen, die mir, die uns als SPD-Team am Herzen liegen. Lesen Sie unser Wahlprogramm und trauen Sie uns zu, mehr Sozialdemokratie hier vor Ort zu leben. Dafür trete ich und wir alle als Kandidaten am 13.09.2020 für Sie an! Wir wollen ein zufriedenes und soziales Kevelaer etablieren. Gemeinsam nach vorne! Sprechen Sie uns jederzeit an!

Bleiben Sie gesund!

Ihr

Ulli Hütgens

UNSERE WICHTIGSTEN ZIELE AUF EINEN BLICK

  • Bildung als Schlüssel für eine gute Zukunft. Kostenlos, Umfassend und individuell.
  • Bessere Bedingungen für Senioren. Raus aus der Nische, rein ins Mittelfeld des Lebens.
  • Forderung nach Sozialbericht und bessere soziale Lebensbedingungen.
  • Viel mehr Engagement in der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum.
  • Kevelaer braucht mittelfristig eine gesicherte ärztliche Versorgung.
  • Unterstützung von Vereinen und Kultur bei ihrem Engagement für soziales Miteinander.
  • Bürgerbeteiligung stärken, Verwaltungsabläufe verständlicher gestalten, virtuelles Bürgerbüro erweitern.
  • Gute Arbeitsplätze, fair bezahlt, familienfreundlich, flexibel und in einem wirtschaftlich erträglichen Umfeld.
  • Mehr Lebensqualität in Stadt und Ortschaften inklusive Umweltschutz und Klimaneutralität.
  • Wallfahrt stärken, Tourismus fördern.
  • Forderung nach mehr Umsetzung umweltpolitischen Handelns.
  • Mehr Lebensqualität durch Entschleunigung des Straßenverkehres in Kevelaer.

 

1. ­BILDUNG UND JUGEND

Bildung als Schlüssel für die Zukunft.

Wir, die SPD Kevelaer, kämpfen seit jeher für Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit. Sie sind das Leitmotiv unserer kommunalen Bildungspolitik. Die Schulabschlüsse unserer Kinder, ihre Berufsausbildung sowie ihre Möglichkeit eine Universität oder Hochschule zu besuchen, dürfen nicht vom Geldbeutel ihrer Eltern, von ihrer Herkunft oder ihrem Geschlecht abhängig sein.

 

Unsere Schulen und alle weiteren kommunalen Bildungseinrichtungen, sind der Schlüssel zu einem besseren Leben für alle. Sie bilden die Grundlage für einen erfolgreichen Start in das Berufs- und Erwachsenenleben. Sie sind das Fundament für die soziale, solidarische und ökologische Zukunft unserer Stadt.

 

Wir stehen für die Befreiung aller Kevelaerer Eltern von den Kinderbetreuungskosten und unterstützen personelle wie bauliche Maßnahmen, um das bestmögliche Bildungsangebot für unsere Kinder und Jugendlichen zu erreichen. Die Geschwisterkindregelung sowie die finanzielle Befreiung des zweiten Kindergartenjahres sind erste Erfolge unserer Politik, mit denen wir uns jedoch noch nicht zufriedengeben werden.

Kinder und Jugend

Unsere Politik wollen wir über das Jahr 2020 hinaus fortsetzen. Unsere Politik für Bildung und Jugend in Kevelaer bedeutet:

  • Beitragsfreie Bildung für alle Kinder.
  • Wir stehen für die Abschaffung der Kindergartenbeiträge. Dies soll in den nächsten Jahren stufenweise unter Beteiligung des Landes Nordrhein-Westfalen geschehen.
  • Offener Ganztag (OGS) und verlässlicher Halbtag (VHT) sind Errungenschaften, die mit Hilfe der SPD Kevelaer erreicht wurden. Hier fordern wir freie Verpflegung der zu betreuenden Kinder.
  • Wir stehen für den Ausbau einer hochwertigen, kostenfreien Kinderbetreuung bis zum Ende der Grundschule. Hier fordern wir qualifiziertes Personal, das auch angemessen bezahlt wird.
  • Wir fördern den Ausbau der Randzeitenbetreuung unserer Kitas, um eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen. Hierbei liegen uns auch die Arbeitnehmerrechte der Erzieher*innen besonders am Herzen.
  • Individuelle Förderung sowie die Unterstützung aller Kinder im Schulsystem sind Grundpfeiler unserer Bildungspolitik. Die sprachliche Frühförderung, Schulsozialarbeit, die Vorbereitung auf den Übergang in Grundschule und weiterführende Schularten, werden bedarfsorientiert ausgebaut.
  • Wir planen den Einsatz eines/r Streetworker*in, die/der/ als Ansprechpartner für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Schule fungiert. Dieser soll sich verstärkt um die Kinder und Jugendlichen kümmern, die nicht in Vereinen organisiert sind. Zu seinen/ihren Aufgaben gehört ebenfalls, im gemeinsamen Gespräch mit den Jugendlichen, ihren Bedarf an Freizeitmöglichkeiten in Kevelaer und seinen Ortschaften zu ermitteln.
  • Zur Erhöhung der Freizeitmöglichkeiten unserer Jugend setzen wir uns für zusätzliche Transportmöglichkeiten, wie z.B. AST-Taxi (Anrufsammel-Taxi), die Erweiterung des Night Moovers sowie des Schoko Tickets ein.
  • In den Ferien und an den Wochenenden wollen wir vielfältige Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche schaffen. Die Teilnahme soll jeder Familie unabhängig von der Höhe ihres Einkommens möglich sein. Hierzu zählt auch ein schnelles und unbürokratisches Umsetzen der Forderungen von Jugendlichen, wie der Schaffung eines befahrbaren Geländes für den BMX-Sport.

Schulische Bildung

Die Grundschulen und weiterführenden Schulen der Wallfahrtsstadt Kevelaer sind wie der Schulentwicklungsplan zeigt, mit Ausstattung und Gebäuden gut aufgestellt. Hier wollen wir uns aber nicht auf Geleistetem ausruhen, sondern weiter aktiv bleiben.

  • Wir stehen für zusätzliche Differenzierungsräume, um den individuellen Bedürfnissen der Schüler*innen gerecht zu werden aber auch um sicherzustellen, dass alle Kinder und Jugendlichen dieselben Chancen auf eine gute Entwicklung haben.
  • Wir stehen für die Einstellung weiterer Schulsozialpfleger*innen am Kevelaerer Schulzentrum und an unseren Grundschulen. Dies gilt vor allem, um eine tatsächliche Inklusion zu ermöglichen, sodass Kinder mit Beeinträchtigungen besser unterstützt werden am Schulalltag teilzunehmen.
  • Wir wollen einen Schülerhaushalt als Form von Mitbestimmung und Beteiligung unserer Jugendlichen.
  • Unsere Schulhöfe sollen grüner und in den Ferien tagsüber zugänglich werden. Über Schulgärten können Kinder Natur und ökologisches Bewusstsein erleben und erfahren.
  • Wir setzen uns für eine zeitgemäße Ausstattung unserer Schulen mit digitalen Medien ein, damit alle Schüler*innen die gleichen Bildungschancen haben und an der Digitalisierung teilnehmen können. Ein aktueller SPD-Antrag zur finanziellen Unterstützung beim Kauf geeigneter Endgeräte für den digitalen Unterricht soll vor allem Schüler*innen aus bedürftigen Familien helfen, den Bildungsabschluss nicht zu verlieren.

 

2. SENIOREN

Auch Kevelaer befindet sich mitten im demografischen Umbruch. Der Anteil der über 65-jährigen Menschen an der Kevelaerer Gesamtbevölkerung wird in den kommenden Jahren weiter deutlich steigen. Um dieser Entwicklung gerecht zu werden, muss eine deutliche Anpassung stattfinden.

Die Bedürfnisse älterer Menschen müssen bei der Planung in den Bereichen Soziales, Gesundheit und Stadtentwicklung, Bildung, Kultur und Verkehr berücksichtigt werden. Das Zusammenleben soll auch in Zukunft von Akteuren aller Altersstufen gestaltet werden. Die Infrastruktur aller öffentlichen Gebäude wird möglichst barrierefrei gestaltet. Unsere Vorstellung dazu:

Verwaltung

Es muss eine Erweiterung personeller Kapazitäten in der Verwaltung geben, damit in der Zukunft Folgendes geleistet werden kann:

  • Die Verwaltung gibt Informationen zur Pflege.
  • Die Verwaltung bietet Beratung zu rechtlichen Fragen und finanziellen Hilfen.
  • Die Verwaltung gibt Informationen über Seniorenberatung und zu Anlaufstellen.
  • Die Verwaltung ist Bindeglied zur Kreisverwaltung in Betreuungsangelegenheiten (gesetzlicher Betreuer, Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung) und in Angelegenheiten des WTG (Wohn- und Teilhabegesetz).
  • Die Verwaltung wird Vermittlungsstelle von „Wohnen gegen Hilfe“. Dieses Konzept umfasst die Bereitstellung von Wohnraum an einzelne junge Menschen gegen eine vorher vertraglich vereinbarte Anzahl von „Arbeitsstunden“.
  • Die Verwaltung ist erste Anlaufstelle für Informationen zu Genehmigungsverfahren und Fördermöglichkeiten für innovative Projekte.
  • Die Verwaltung fördert die niedrigschwellige Zugänglichkeit zu Informationen.

Wohnen

Wohnprojekte, die auf die Bedürfnisse älterer Menschen abgestimmt sind, werden unterstützt. Dabei begrüßen wir die Aktivität der Träger der freien Wohlfahrtspflege und privater Investor*innen, unterstützen dabei besonders das Engagement im kleinen Rahmen. So beispielsweise bei der Einrichtung selbstorganisierter Wohngemeinschaften und privater Pflege-WGs z.B. auf Bauernhöfen.

Pflege

Ein großer Teil der Pflege wird von Angehörigen zu Hause geleistet. Außerdem gibt es eine Anzahl von ambulanten Diensten mit Pflege und Betreuungsleistungen, stationären Wohneinrichtungen, Tagespflege und seniorengerechtes Wohnen. Wir möchten den Aufbau eines Kommunikations- und Informationsnetzwerkes unterstützen, das bei der Orientierung hilft.

Seniorenbeirat

Die SPD wird den Austausch mit dem Seniorenbeirat verstärkt suchen und sich für die Aktivitäten des Seniorenbeirats einsetzen.

Generationen

  • Das Projekt „reparierBar-Kevelaer“ soll erweitert werden. So wird die Möglichkeit der Begegnung von jungen und älteren, berufserfahrenen Menschen geschaffen. Die Senior*innen unterstützen die Jüngeren mit ihren Erfahrungen bei den Reparaturen. Es sollen darüber hinaus Begegnungsräume zum Austausch von Erfahrungen geschaffen werden.
  • Es soll eine Taschengeldbörse etabliert werden, bei der kleinere Dienstleistungen von Schüler*innen für Senior*innen vermittelt werden.
  • Ehrenamtliche Bemühungen zum Austausch und zur Begegnung werden gefördert.
  • Kitas und Tagespflegestellen sollen in direkter Nachbarschaft errichtet werden, sodass ständige Begegnungen und Austausch gefördert werden.
  • Das Zusammenwachsen von „Alt und Jung“ liegt uns sehr am Herzen. Projekte, wie: „Wir sind klein und ihr seid alt“, zeigen auf, dass der soziale Kontakt beiden Generationen zugutekommt.

 

3. SOZIALES

Die Aufgabe unserer Gesellschaft, vertreten durch Stadtrat und Verwaltung, ist es, das Zusammenleben der Einwohner zu organisieren und diejenigen nach Kräften zu unterstützen, die Unterstützung brauchen.

Wir Sozialdemokrat*innen streben nach einem Kevelaer, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt und eine gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht. Als Richtschnur unseres politischen Handelns gelten die Grundwerte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Wir positionieren uns klar gegen alle Bestrebungen, Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder ihrer Religion auszugrenzen sowie gegen rechte Tendenzen in Politik und Gesellschaft. Wir wollen eine offene Gesellschaft sein.

Für uns muss für alle Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben möglich sein. Damit unsere Ideale umgesetzt werden fordern wir:

  • Endlich Erstellung des lang geforderten Sozialberichts, in dem die Lebensverhältnisse für Familien, Senioren und Bedarfsgemeinschaften beschrieben werden. Nur durch genaue Kenntnisse über den Leistungsbezug im SGB II, die Erwerbsbeteiligung und Grundsicherung älterer Menschen, die benötigten Hilfen zur Pflege und weiterer Transferleistungen, können wir Handlungskonzepte entwickeln und soziale Folgekosten vermeiden.
  • Dass die Stadt Kevelaer als zugelassener kommunaler Träger der Grundsicherung für Arbeitssuchende und als Betreiberin eines eigenen Jobcenters, die Unterstützungsleistungen der Jugend-, Sozial- und Arbeitslosenhilfe sowie der Schulen und Bildung konsequenter aus einer Hand orga
  • Eine bessere Vernetzung durch ein Kommunikationsnetzwerk, welches insbesondere für von Armut betroffene Menschen dienlich sein soll. In diesem Netzwerk sollen sich diejenigen wiederfinden, die bedürftige Menschen informieren, beraten und unterstützen.
  • Dass sich weiter für Geflüchtete, insbesondere für ein Leben abseits von Flüchtlingsunterkünften eingesetzt wird.

4. BEZAHLBARER WOHNRAUM

Wohnungen und bezahlbarer Wohnraum sind in Kevelaer rar. Damit auch in Zukunft Menschen in unserer schönen Wallfahrtstadt Kevelaer gerne wohnen und leben können, brauchen wir passende und bezahlbare Wohnungsangebote für Alle. Ebenso brauchen wir barrierefreie und altersgerechte Wohnungen. Damit alle Menschen in Kevelaer gut und bezahlbar wohnen können, fordern wir:

  • Eine engagiertere Rolle der Kommune bei der Wohnungspolitik.
  • Die Mobilisierung und Reaktivierung vorhandener kommunaler Gebäude in neuen Wohnraum. Wir orientieren uns am Gemeinwohl, der Nachhaltigkeit und dem Umweltbewusstsein. Unsere Wohnungspolitik beinhaltet offene Quartiersentwicklungen und keine Ghettobildung.
  • Wohnkonzepte mit Integration und sozialen Zielen. Alleinstehende Elternteile mit Kind, geringfügig Beschäftigte, Mindestlohn- oder Teilzeitarbeiter sind in der Regel Menschen, die auf geförderten Wohnraum angewiesen sind. Vor allem kleine und bezahlbare Wohnungen fehlen. Wir möchten nicht, dass die wenigen kleinen Wohnungen, die es gibt, vermehrt von kommerziellen Unternehmen zur kurzfristigen Unterbringung ihrer Mitarbeiter vorgehalten werden. Langfristige Mietverhältnisse sind unser Ziel.
  • Durch positiv Anreize der Kommune sollen Eigentümer*innen motiviert werden, leerstehende Gebäude und Ladenlokale in bezahlbaren Wohnraum umzuwandeln.
  • Unbebautes Bauland soll nicht als Spekulationsobjekt verwendet werden.
  • Bei der Schaffung von Wohnungen Sorge dafür zu tragen, dass sich die Wohnungsqualität verbessert. Modernisierungen und energetische Umbaumaßnahmen führen nicht nur zu einer besseren Wohnqualität, sondern tragen auch zur Senkung der Mietnebenkosten bei und sind ein guter Klimaaspekt.
  • Die Wallfahrtsstadt Kevelaer möge sich dafür einsetzen, dass bezahlbarer Wohnraum mithilfe der Unterstützung durch Förderprogramme des Landes NRW durch private Investor*innen geschaffen wird.
  • In neuen Baugebieten müssen mindestens 30% der Wohnungen bezahlbarer Wohnraum sein.

 

5. GESUNDHEIT

In Kevelaer sind, wie überall in ländlichen Gebieten, Angebote der Gesundheitsversorgung knapp.

  • Wir müssen für eine mittelfristige, ärztliche Grundversorgung sorgen. Zukunftsorientierte Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten muß auf den Weg gebracht werden.
  • Wir wollen eine verstärkte Förderung von Gesundheitskursen in Zusammenarbeit mit den Krankenkassen.
  • Wir setzen uns für den Ausbau von Beratungsangeboten ein.
  • Die Vernetzung der Akteure im Gesundheitswesen ist eine wichtige Aufgabe, die auch von Seiten der Verwaltung gefördert und begleitet wird. Dies soll durch Informationsportale im Internetauftritt der Stadt geschehen.
  • Die Stadt Kevelaer soll in Zukunft, auf allen Ebenen, wesentlich enger mit der Drogenberatung in Geldern zusammenarbeiten.
  • Kevelaer soll als ländliche Kommune, die Möglichkeiten der Telemedizin besonders fördern.

 

6. VEREINE UND KULTUR

Das Engagement von Ehrenamtlichen in Vereinen, Wohlfahrtsverbänden, Selbsthilfegruppen, Kirchen, bei der Freiwilligen Feuerwehr und in anderen Organisationen ist für Kevelaer unentbehrlich. Die Arbeit unserer Vereine muss deshalb weiterhin finanziell und strukturell gestärkt und gefördert werden.

Kunst und Kultur bereichern uns. Sie sind in ihrem Eigenwert besonders wichtig für unsere Stadt, weil sie Kevelaer lebendiger machen. Wir sehen in der Förderung von Kultur keine Subvention, sondern eine Investition in die Zukunft. Wir wollen:

  • Dass Kevelaer kulturell lebendig ist und alle Altersgruppen bei uns ein ansprechendes Kulturangebot finden.
  • Einen Dialog mit der freien Kulturszene, damit Projekte, die sich außerhalb unserer bekannten Institutionen und Formate bewegen, gefördert werden. So können neue Zielgruppen erschlossen sowie die kulturelle Vielfalt in Kevelaer erhalten und ausgebaut werden.
  • Eine individuelle, projektbezogene Förderung in Kunst und Kultur.
  • Dass die Vereine integrativ wirken für Flüchtlinge, Migrant*innen, Senior*innen und Menschen mit Einschränkungen. Hürden für die Umsetzbarkeit müssen abgebaut werden.
  • Vereine stärker fördern, die sich intensiv in der Jugendarbeit und Integration So honorieren wir die geleistete Präventions- und Integrationsarbeit, die soziale Folgekosten reduziert.

 

7. BÜRGERBETEILIGUNG UND VERWALTUNG

Eines unserer zentralen Anliegen ist eine umfassendere und bessere Beteiligung der Kevelaerer Bürger*innen an den politischen Entscheidungen und Planungsprozessen. Eine Verbesserung der Situation haben wir bereits bei der Umsetzung des Solegartens sowie bei der Umgestaltung von Hauptstraße, Mechelner Platz u.a. festgestellt. Damit dieser Prozess weiter in Gang bleibt möchten wir:

  • Die regelmäßige Durchführung von Workshops, Ideenwettbewerben und Planwerkstätten.

Vor allem bei mittleren und großen Projekten soll die Durchführung von freiwilligen Informationsveranstaltungen weiterhin eine feste Einrichtung bleiben.

  • Ein benutzerfreundlicheres und besser beworbenes
  • Die Etablierung eines/rSachbearbeiter*in, die/der die digitale Antragstellung-/ Bearbeitung in der Stadtverwaltung vorantreibt.
  • Einen verbesserten Zugang der Bürger*innen zu (sozialen) Leistungen durch z.B.: die Einrichtung eines virtuellen Bürgerbüros und mobiler Sprechstunden in den Ortschaften, den Einsatz eines „Bürgerobmanns*frau“, bzw. eines Sozialbusses.

 

8. ARBEIT, UNTERNEHMEN UND WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG

Unser zentrales Ziel ist es, bestehende Arbeitsplätze zu sichern und die Voraussetzungen für sozialverträgliche Arbeitsplätze zu schaffen.

Damit eine Gewerbeansiedlung auch für kleine Unternehmen möglich ist, wollen wir Flächen ab 1000m² in Gewerbegebieten umsetzen bzw. anders strukturieren. Wir setzen uns dafür ein, dass:

  • Alle Chancen zur Vermittlung von arbeitslosen Menschen in den ersten Arbeitsmarkt genutzt werden.
  • Der soziale Arbeitsmarkt genutzt wird, um Langzeitarbeitslosen eine neue Perspektive und Arbeit zu geben.
  • Die Qualität des örtlichen Arbeitsmarktes gesichert und gestärkt wird.
  • Die Stadt Kevelaer soll weiterhin mit gutem Beispiel vorangehen, wenn es um familiengerechte Arbeitszeiten, Ausbildungsplätze, die Begrenzung befristeter Beschäftigungsverhältnisse, die Einhaltung des Mindestlohns und um faire Löhne geht.
  • Für unsere Jugendlichen weitere Strategien der Zusammenarbeit zwischen weiterführenden Schulen, Verwaltung und Ausbildungsträgern unternommen werden. Chancen auf einen Ausbildungsplatz vor Ort sollen so kontinuierlich gesteigert werden.

Damit die Wallfahrtsstadt Kevelaer auch weiterhin ein attraktiver Standort für bestehende, aber auch für neue Unternehmen ist, setzen wir uns dafür ein, dass:

  • Der Glasfaser-Ausbau und die Mobilfunkversorgung weiter ausgebaut werden, um Funklöcher und Lücken im Netz zu verringern. Unternehmen in der Wallfahrtsstadt Kevelaer muss es möglich sein, auf höchste digitale Standortvoraussetzungen zuzugreifen.
  • Die unter dem Bürgermeister Dominik Pichler endlich ins Rollen gekommene Verwirklichung des OW1 Ausbaus weiter vorangetrieben wird. Die Realisierung der OW1 ist sowohl zum Schutz von durch Verkehr belasteten Anwohnern als auch für einen attraktiven Wirtschaftsstandort Kevelaer unerlässlich.

Außerdem setzen wir uns dafür ein, dass die Verbandssparkasse Goch- Kevelaer-Weeze nicht zum Spekulationsobjekt von benachbarten Sparkassen wird.

 

9. STADTENTWICKLUNG UND ORTSCHAFTEN

Mit der Entstehung des Gesundheitszentrums auf der Hüls haben wir für ein besseres Gesundheitsangebot mit gleichzeitiger Schaffung von Arbeitsplätzen gesorgt. Das Gradierwerk schließt sich als touristische Attraktion an. Weitere, zielorientierte und städtebauliche Entwicklung muss stattfinden. Wir wollen in enger Absprache mit den Bürger*innen neue Impulse setzen. Deswegen:

Stadtentwicklung

  • Die gesamte Innenstadt soll ein neues Verkehrsleitsystem bekommen, damit mehr Platz für neue Radwege entstehen kann. Das beinhaltet auch die Einrichtung von Einbahnstraßen in Ringführung. Somit würde Platz entstehen für Radwege, die in beide Richtungen befahren werden können. Darüber hinaus sollten Parkmöglichkeiten in den Einkaufsstraßen vor den Geschäften (außer zum Be- und Entladen) entfallen, damit das Befahren dieser Straßen mit dem PKW unattraktiv wird.
  • Die Anbindung der Hüls an die Innenstadt soll sowohl touristisch als auch allgemeinnützlich gestaltet werden.

Ortschaften

  • Wir wollen unter Berücksichtigung der bestehenden Bausubstanz den historisch gewachsenen Charakter unserer Innenstadt erhalten. Damit wird nicht nur der städtebaulichen Dimension, sondern auch der kulturhistorischen Bedeutung unserer Innenstadt Rechnung getragen.
  • Es müssen Anreize geschaffen werden, damit sich Grundversorger sowie Ärzte und Apotheken wieder in allen Ortschaften ansiedeln.
  • Wir müssen die Selbstständigkeit und die Weiterentwicklung unserer Ortschaften unter Berücksichtigung des demografischen wie des gesellschaftlichen Wandels sicherstellen.
  • Kindergärten, Schulen und Jugendräume werden von uns weiter unterstützt.
  • Die Anbindung unserer Ortschaften an den Stadtkern über Bürgerbus oder weitere Alternativen werden gefördert
  • Vereine und Freizeitangebote sollen weiter ausgebaut werden.

Umweltschutz

  • Die Ausweisung neuer Gewerbeflächen sollen in Zukunft mit ökologischen Gedanken geplant werden. In unseren bereits vorhandenen Gewerbeflächen sollen Anreize zu einer umweltfreundlichen Umgestaltung geschaffen werden.
  • Gleiche oder ähnliche Anreize sollen auch für privates Eigentum geschaffen werden.
  • Unser Ziel ist eine grünere Innenstadt.

 

10. WALLFAHRT UND TOURISMUS

Kevelaer ist nicht nur Wallfahrtsstadt. Kevelaer mit seinen Dörfern soll offen sein für Menschen jeden Alters, die einkaufen, Erholung suchen, Spiritualität leben wollen oder etwas für ihre Gesundheit tun möchten. Neben der Wallfahrt sind unsere Kulturlandschaften ein attraktives Ausflugsziel. Obschon Kevelaer seit Mai 2000 ein staatlich anerkannter Erholungsort ist, wird dieses Potential für ein zweites touristisches Standbein nicht ausreichend genutzt. Das wollen wir ändern:

  • Wir fördern auch künftig die enge Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen Politik, Verwaltung und Wallfahrtsleitung, um Kevelaers Alleinstellungsmerkmal als Nordwest-Europas größter Wallfahrtsort zu erhalten und auszubauen.
  • Wir möchten den Aufbau digitaler Stadtführungen fördern in Verbindung mit dem Hervorheben besonders gekennzeichneter Orte: „Tourismus-Punkte“.
  • Das Irrland in Twisteden und der Campingplatz in Winnekendonk haben als familienfreundliche Tourismusziele unsere besondere Unterstützung und sollen mehr in das Marketingkonzept der Stadt Kevelaer eingebunden werden.
  • Fahrradtourismus wird von uns besonders gefördert.
  • Der digitale Zugang zum Radwegenetz soll gefördert werden.
  • Wir wollen die Erarbeitung eines umfassenden Wanderwegkonzepts. Hauptaugenmerk sollen der Nierswanderweg und eine Wanderweggestaltung sein, die mehr Zuspruch bei den Wander*innen, Fahrradfahrer*innen, Sportler*innen und anderen Nutzer*innen findet. Eine bessere Ausschilderung der entsprechenden Wege muss zudem entstehen.
  • Der Solepark auf der Hüls und die Innenstadt sollen mit einem Shuttle-Service verbunden werden.
  • Wir setzen uns weiterhin dafür ein, dass ehemalige Auskiesungsflächen als Naherholungsorte genutzt werden können.

 

11. UMWELT, NATURSCHUTZ UND ENERGIE

Durch unser Engagement ist Kevelaer eine von 255 Kommunen in Deutschland, die am European Energy Award teilnimmt. Das erfolgreiche Projekt hat zu einem energiepolitischen Umdenken in der Verwaltung geführt. Wir wollen Umwelt und Naturschutz weiter vorantreiben durch:

  • Eine Landwirtschaft, die gute regionale Produkte für eine gesunde Ernährung anbaut und genauso umweltverträglich wie tierschutzgerecht agiert.
  • Eine Landwirtschaft, die bei der Umstellung auf ökologische Formen unterstützt und beraten wird.
  • Bessere Informationsquellen für Verbraucher*innen, in Zeiten von Lebensmittelskandalen und Umweltgiften Digitalisierung und Vernetzung ermöglichen; dies z.B. über eine Erweiterung bzw. Umstrukturierung unseres Rathausportals.
  • Ablehnung von Bauvorhaben der landwirtschaftlichen Massentierhaltung.
  • Ablehnung der Fracking-Technologie.
  • Strikte Begrenzung weiterer Auskiesungsvorhaben und Neunutzung ehemaliger Auskiesungsflächen als Naherholungsorte.
  • Förderung und Ausbau erneuerbarer Energien in oder auf städtischen Gebäuden.
  • Die strikte Einhaltung der Baumschutzsatzung durch die Verwaltung sowie die Rücknahme des Vorratsbeschlusses zur Baumfällung, der der Verwaltung das Fällen von Bäumen ohne Anhörung und Beschluss des Stadtrats ermöglicht.
  • Die Schaffung eines Wertstoffhofs für Kevelaer. Sowohl Sperrmüll, Elektroschrott und weitere Wertstoffe können hier nachhaltig entsorgt werden.
  • Strassenbegleitgrün in öffentlicher Hand und Privatgärten sollen so gestaltet werden, dass sie Lebensraum für Bienen, andere Insekten und Kleintiere bieten. Dach- und Fassadenbegrünung befürworten wir, beispielsweise auch für Bushaltestellendächer.
  • Steinflächen in Vorgärten lehnen wir ab.
  • Unsere Gewerbegebiete sollen umweltfreundlicher werden. Auch die Dächer der Gewerbehallen sollen begrünt werden.
  • Die unbefristete Position einer/eines Umweltschutzmanagers*in für die Bereiche Umwelt, Naturschutz und damit verbundene Tätigkeiten, wie z.B. Öffentlichkeitsarbeit oder Projektbetreuung.

 

12. VERKEHR

Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist Voraussetzung für den Erhalt und den Ausbau von Arbeitsplätzen, die entspannte Zu- und Abfahrt von Berufspendlern sowie die weitere wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Kevelaers. Die Verkehrsinfrastruktur trägt zudem beträchtlich zur Lebensqualität und finanziellen Entlastung der Bürger bei.

Die Nahmobilität, sichere Fußgänger- und Radfahrerwege und ein öffentlicher Personennahverkehr sind für die Teilhabe und Lebensqualität besonders wichtig. Diese verkehrspolitischen Bereiche werden wir deshalb vorrangig unterstützen. Daher setzen wir uns

  • Ungemindert für die Fortführung der Südumgehung Kevelaer- Winnekendonk (OW 1) ein, um die gesundheitlichen und verkehrlichen Belastungen für die Anwohner*innen der Rheinstraße und der Bürger*innen in Winnekendonk zu senken, um damit ihre Lebensqualität dauerhaft zu steigern.
  • Für eine bessere verkehrliche Anbindung der Gewerbeflächen ein.
  • Für die Sicherung und Schaffung bestehender und zukunftssicherer Arbeitsplätze ein. Das dadurch sinkende Auspendleraufkommen reduziert den Verkehr und die kürzeren Wegstrecken und die finanziellen Belastungen für unsere Erwerbstätigen.
  • Für mehr Sicherheit auf unseren Verkehrswegen ein. Sie sollen vor allem sicherer für Fahrradfahrer*innen sowie andere unmotorisierte Verkehrsteilnehmer*innen sein.
  • Grundsätzlich dafür ein, dass Kevelaer eine fahrradfreundlichere Stadt wird. Wir wollen zudem eine bessere Vernetzung der Fahrradwege mit den umliegenden Gemeinden und deren konsequente Fortführung durch die Innenstadt. Wir werden die Verwaltung mit der Erarbeitung eines Konzepts „Nahmobilität“ beauftragen.
  • Für ein besseres Leben in unserer Stadt ein, wo Kraftfahrzeuge mit stark reduziertem Tempo fahren, mehr Straßen unmotorisiert befahren werden und LKW möglichst nicht in die Innenstadt fahren. Zentralisiert organisierte Paketzustellung und Lastenfahrräder sollen ebenfalls möglich werden.
  • Für den Bau des Fahrradwegs von Kervenheim nach Wissen mit Vorrang ein.
  • Die Sicherstellung des Betriebes der Bürgerbusse ein. Wir werden weiter die ehrenamtlich engagierten Bürgerbusvereine unterstützen. Eine Optimierung der Strecken und Haltepunkte halten wir für wichtig.
  • Für die Berücksichtigung alternativer Verkehrskonzepte ein.