Liebe Kevelaererinnen und Kevelaerer,
als ich Bürgermeister wurde, hatte ich mir drei Dinge vorgenommen. Ich wollte kein „Parteibuch-Bürgermeister“ sein sondern ein Bürgermeister für alle Kevelaerer. Ich wollte als Bürgermeister ohne eigene Mehrheit im Rat fraktionsübergreifend für meine Ideen werben, um so die Stadt, das Stadtleben und die Stadtentwicklung zu gestalten. Rückblickend glaube ich, dass mir das in großen Teilen ganz gut gelungen ist. Natürlich gibt es Projekte, Vorschläge und Ideen, die ich nicht durchsetzen konnte, aber das ist Demokratie.
In einer ganzen Reihe von Fällen aus den verschiedensten Bereichen ist es aber gelungen, was auch damit zu tun hat, dass sich der Rat oder jedenfalls große Teile davon nicht dogmatisch oder destruktiv an die Sache herangegangen sind sondern ergebnisoffen, und so sollte es ja auch sein. Darüber hinaus wollte ich die Bewältigung der Themen, die Lösung von Problemen und die Weiterentwicklung der Stadt transparenter und bürgernäher gestalten, und auch hier meine ich, dass dies nicht immer, aber immer öfter gelungen ist, auch wenn das eine oder andere Projekt von Teilen des Rates und der Öffentlichkeit kritisch begleitet worden ist – aber auch das ist normal. Die Demokratie und gerade auch die Kommunalpolitik lebt von einem Nebeneinander verschiedener Meinungen. Hier möchte ich beispielhaft herausgreifen die Bürgerbeteiligung bei der Gestaltung des Peter-Plümpe-Platzes, die Beteiligung von Vertretern von Gesellschaft und Politik bei der Suche nach dem Markenkern von Kevelaer und dem neuen Logo und den langen Prozess zur Reform des alten Verkehrsvereins, um Unternehmern ein Mehr an Mitsprache und Dialog einzuräumen und ihnen wieder eine Stimme zu geben.
In manchen Bereichen war es sehr schön zu erleben, dass Rat und Verwaltung an einem Strang ziehen, zum Beispiel im Bereich Jugendhilfe, Schulen, Unterstützung von Vereinen und Feuerwehr. Bei anderen Fragen mussten Ideen und Projekte dagegen auch gegen Widerstand durchgesetzt werden. Hier lassen sich zum Beispiel nennen die Errichtung des Mehrzweckbeckens, der Solegarten St. Jakob mit Gradierwerk sowie das Hotel an der Hüls mit dem MVZ. Und in der Flüchtlingskrise 2015/2016 und in diesem Jahr während der massiven Einschnitte durch die Corona-Pandemie waren meine Fähigkeiten als Krisenmanager, aber auch als Erklärer und Vermittler von staatlichen Maßnahmen gefragt.
Noch etwas ganz allgemein zum Umgang mit dem Bürger: An dieser Stelle gibt es durchaus eine wichtige Gemeinsamkeit beim Berufsbild des Strafverteidigers und des Bürgermeisters: Man muss die Menschen mögen, die Sorgen und Nöte dürfen nicht egal sein, und man darf keinen Standesdünkel pflegen. Man kann es nicht jedem recht machen, aber man muss die Menschen ernst nehmen.
Vor fünf Jahren hatte ich erheblichen Respekt vor den repräsentativen Aufgaben, die dieses Amt mit sich bringt. Mir ist dann aber schnell aufgefallen, dass es mir großen Spaß macht, mich in Kevelaer und den Ortschaften auf den Kirmessen, Heimatabenden, Jahreshauptversammlungen, Jubiläumsfeierlichkeiten und diversen sonstigen Veranstaltungen dabei zu sein und „unters Volk zu mischen“.
Mehr Informationen zu meinen Themen für die nächsten fünf Jahre und zu meiner Person finden Sie unter www.dominik-pichler.de. Für vertiefte Informationen zu einzelnen Themen empfehle ich Ihnen meinen Podcast, deren einzelne Folgen Sie nach Themenschwerpunkt getrennt auf meiner Homepage abrufen können.
Ihr Dominik Pichler