Gemeinsam für die Zukunft: Ein Nachbericht zur Fridays-For-Future-Demo am 20.09.2019 in Kleve//
von Moritz Walter
Der Niederrhein ist an und für sich eine beschauliche Ecke, und es kommt nicht allzu häufig vor, dass hier etwas wirklich Großes und Erstaunliches geschieht. Genau deshalb war die Klimademo, organisiert von der Klever Fridays-For-Future-Bewegung so herausragend und besonders. Ungefähr 4.500 Schülerinnen und Schüler, Auszubildende, Eltern, Großeltern und noch mehr gingen gemeinsam auf die Straße, um auf ihre Ziele aufmerksam zu machen: für Klimaschutz, für Artenschutz, für eine lebenswerte Zukunft und für die Hoffnung auf ein sicheres Morgen.
Auch die Jusos aus dem Kreis Kleve, darunter die Jusos Kevelaer, waren mit dabei und solidarisierten sich mit der fff-Bewegung. Unter unserer roten Fahne nahmen rund 20 Jusos aus dem Kreis am Umzug durch die Innenstadt von Kleve teil, sangen und protestierten für die gute Sache.
Dabei ging es uns vor Allem darum klarzumachen, dass es jetzt schleunigst eine sinnvolle, weitreichende neue Klimapolitik braucht, damit wir unseren Planeten nicht vollends zu Grunde richten und die Natur nicht zerstören. Da eine konkrete, schützende Klima-und Umweltpolitik nur mit progressiven Parteien zu machen ist, gab es auch im Vorfeld der Demo gar keine Zweifel an unserer Teilnahme. Wir möchten uns daher auch an dieser Stelle noch einmal gerne bei den Klever fff-Organisatoren für die Einladung bedanken.
Bevor der Zug gegen 11:15 Uhr loszog gab es einige einführende Worte und Reden, darunter auch von unserer Bundestagsabgeordneten Dr. Barbara Hendricks. Die Genossin Barbara ist Bundesumweltministerin a.D. und hat 2015 das Pariser Übereinkommen, den Nachfolger des Kyoto-Protokolls, entschieden mit verhandelt und auch für Deutschland unterzeichnet; sie steht also wie kaum eine andere gegenwärtige Politikerin für die Anstrengungen um den Klimaschutz. In ihrer Rede äußerte sie sich als erstes sehr fröhlich und zugewandt über die zahlreich erschienenen TeilnehmerInnen und lobte vor Allem das Engagement der vielen noch nicht erwachsenen anwesenden SchülerInnen, die sich bereits in jungen Jahren für solch ein wichtiges Anliegen stark machen. Allerdings gab auch sie zu, dass bei der Umsetzung des Pariser Übereinkommens noch erheblicher Ausbaubedarf besteht und dass die Bundesregierung noch sehr viel Arbeit vor sich hat, um die Ziele von Paris zu erreichen.
Die Demonstration selbst ging dann etwas danach los, nachdem noch unter Anderem der Weihbischof für die Region Recklinghausen und den Niederrhein, Rolf Lohmann, einige Worte an die versammelte Menge richtete. Mit lautem Pfeifen aus hunderten Trillerpfeifen, die vor Ort kostenlos vom Orga-Team verteilt wurden, setzte sich der Zug dann unüberhörbar in Bewegung. Die Route führte einmal quer durch die Innenstadt von Kleve, mit einer Zwischenkundgebung vor den Türen der Kreisverwaltung. Leider sah sich der (noch-) Landrat selbst nicht in der Lage, die mehrere Tausend Menschen große Gruppe vor seinem Arbeitszimmer zu begrüßen. Seine Abwesenheit war jedoch kein wirklicher Wehmutstropfen und so ging es nach zirka 20-minütiger Pause weiter durch die Kreisstadt, bis schließlich wieder der Ausgangspunkt am Parkplatz an der Ludwig-Jahn-Straße erreicht wurde.
Als der Zug zwischendurch einmal an der Gruftstraße kurz anhielt ergab sich für mich die gute Gelegenheit einmal zurückzuschauen und die Menschenmenge zu beobachten; selbst von recht weit vorne wo wir Jusos mitzogen konnte man das Ende des Zuges nicht erkennen. Eine solch große und beeindruckende Demonstration dürfte Kleve bisher nur sehr, sehr selten gesehen haben.
Insgesamt bleibt ein überaus guter Eindruck von der Demo zurück. Die Stimmung war ausgesprochen fröhlich, das Wetter hat bei strahlend blauem Himmel ebenfalls mitgespielt und es wurde jede Menge Aufmerksamkeit auf eines der wichtigsten und bedrohlichsten Probleme unserer Zeit gelegt. Daher: auch bei der nächsten Demo, am 28. 09. 2019 in Geldern, sind wir wieder dabei!